Freitag, 30. Juni 2017

Juni

Die letzten Wochen waren recht anstrengend, aber auch ganz schön. Da im Juni die Prüfungsphase lag, habe ich ziemlich viel gelernt und meine Bachelorarbeit fertig gemacht. Die Klausuren sind jetzt aber vorbei. Bei einer habe ich noch kein Ergebnis und alles andere habe ich bestanden. Meine Bachelorarbeit habe ich auch gerade abgegeben. Deswegen habe ich jetzt erstmal frei und muss nur noch am 14.7. meine letzte Präsentation halten.

Knochenkapelle in Évora.
Ende Mai war ich in Évora. Das ist eine kleinere Stadt im Alentejo (Region südlich von Lissabon). Die Stadt ist berühmt für ihren römischen Diana-Tempel und eine Knochenkapelle. Die Knochenkapelle ist an den Wänden mit menschlichen Knochen geschmückt und es war schon etwas komisch dadrin. Außerdem ist die Landschaft dort auch sehr schön. Es gibt dort sehr viele Olivenbäume und Weinberge. Im Sommer wird es allerdings auch sehr heiß. Über 40° sind dort normal.

Volksfest (Arraial)
Straßenfest bei den Santos Populares.
Im Ganzen Juni finden dann die "Populares Santos" statt. Das sind hier Volksfeste zu Ehren der Volksheiligen. In Lissabon ist das Hauptfest der Heilige Antonius am 13.6. Am 12. feiert die ganze Stadt und es ist auch in der ganzen Stadt, überall auf dem Straßen Party. An diesem Tag findet außerdem auch ein großer Umzug mit Tanzgruppen statt. Dafür bereitet jedes Viertel etwas vor, was es dann aufführt. Eine Jury entscheidet dann, wer am Ende gewinnt, allerdings war es in den letzten Jahren immer das Viertel Alfama. Es finden aber auch während des ganzen Junis Feste statt, die sich Arraial nennen. Das kann man sich in etwa so vorstellen wie unsere Schützenfeste nur ohne König schießen. Es gibt Musik und die portugiesische Version der Schlager heißt Pimba. Zu diesen Pimba tanzen dann auch alle, obwohl sie den Rest des Jahres sagen, dass sie das ganz fürchterlich finden. Anstatt Bratwurst gibt es gebratene Sardinen, die man auch sonst überall auf den Straßen kaufen kann.

Buchmesse.
 Außerdem war in der ersten Junihälfte auch eine Buchmesse in einem Park hier in Lissabon. Dort war ich mit einigen Freunden und es war ein wirklich schöner Abend. Um 10 wurden alle Bücher noch einmal zusätzlich reduziert und ich habe auch zwei sehr sehr günstige Bücher gekauft.

Stierkampf.
Gestern war ich bei einem Stierkampf. Es war auf jeden Fall interessant, dass einmal zu sehen, allerdings war das nicht ein Kampf, sondern gleich 6 und dauerte auch dementsprechend lange. Damit hatte ich dann auch mehr als genug Stierkampf für den Rest meines Lebens. Ein wenig komisch ist diese Tradition ja schon. Hier in Portugal wird der Stier nicht getötet, sondern der Kämpfer sitzt auf einem Pferd und sticht ihn mit einer Lanze. Wenn er damit fertig ist, kommen 8 Amateure ins die Arena, die den Stier mit den Händen fangen müssen. Ich verstehe nicht wirklich, warum sich jemand als Hobby von einem Stier überrennen lässt. Drumherum gibt es immer noch einiges an Zeremonie und Ehrenrunden durch die Arena.
Sonnenuntergang über dem Tejo.






Freitag, 19. Mai 2017

Queima das Fitas und Gulbenkian Park

Bei mir geht es schon auf das Ende des Semesters zu. Das heißt für mich, dass ich ziemlich für die Uni zu tun habe, aber es heißt auch, dass die Studenten, die diesen Sommer fertig werden, schon ziemlich viel feiern. Warum sie vor ihren Prüfungen feiern, weiß ich auch nicht so genau, aber diese Feiern sind ziemlich unterschiedlich zu dem, was ich aus Deutschland kenne.

Queima das Fitas.
Vor zwei Wochen war ich auf der Queima das Fitas in Coimbra. Da Coimbra die älteste Uni hat, ist dort alles noch viel traditioneller als hier in Lissabon. Auf diesem Fest, das eine ganze Woche dauert, ging es früher einmal darum, die Fitas zu verbrennen. Fitas sind Bändern, auf denen Familie und Freunde der "finalistas" (Absolventen) gut Wünsche und Grüße schreiben. Ich habe für Joana auch schon eine geschrieben gestern. Heute werden die aber nicht mehr verbrannt sondern aufbewahrt.
Queima das Fitas.
Als ich bei der Queima das Fitas war, gab es einen großen Umzug. Diesen kann man sich in etwa so vorstellen wie Karneval. Allerdings tragen die Studenten statt Kostümen ihre Uniformen (die sehen ziemlich genau so aus wie bei Harry Potter, außer dass die Krawatten nicht bunt sind) und statt Süßigkeiten wird Bier und anderer Alkohol verteilt. Der Alkohol wurde aber auch nicht nur verteilt, sondern auch über die Leute ausgeschüttet. Deswegen wurde uns vorher nahegelegt, Sachen zum Wechseln mitzunehmen und unser Handys zu schützen.
Gulbenkian Park.
Da es umsonst Bier gab, gab es natürlich ziemlich viele betrunkene Leute. Gleichzeitig waren auch die Familien der Studenten dort, das heißt nicht nur Eltern, sondern auch jüngere Geschwister und Großeltern. Es war ein sehr seltsames Gefühl, wenn man durch die ganzen angetrunkenen Studenten durchgelaufen ist und dann saßen dazwischen Großeltern mit einem Bier auf ihren Klappstühlen.

Am letzten Wochenende habe ich dann noch den Gulbenkian Park besichtigt. Der ist ziemlich nahe, ungefähr 10min von meinem Haus entfernt. Dieser Park gehört zu einem großen Kunstmuseum und ist sehr schön angelegt.

Am Samstag ist hier "Benção das Fitas" in Lissabon. Das heißt übersetzt Segnung der Fitas und ist ein Gottesdienst auf dem Hauptplatz der Universität, zu dem ich morgen auch hingehen werde.

Sonntag, 30. April 2017

Safaritrip und Alltagsleben

Ich mit einem der Lemuren.
Im Moment passiert generell nicht so viel wirklich spannendes. Ich fühle mich hier mittlerweile ziemlich zu Hause und deswegen sind die meisten Dinge für mich normal geworden. Ich habe schon ein paar Tests und Prüfungen geschrieben und es stehen auch noch weitere an in den nächsten Wochen. In 4,5 Wochen, also am 30.5., ist mein Semester auch schon zuende. Gefühlt vergeht die Zeit immer schneller.

Ansonsten war Moritz zu Besuch, letzten Sonntag war ich am Strand und Freitag habe ich eine Freundin verabschiedet.

Heute habe ich mal wieder einen größeren Ausflug mitgemacht. Es ging zum Safaripark.Leider hat es heute morgen das erste Mal seit einer Ewigkeit wieder geregnet, aber  nachmittags wurde das Wetter auch wieder besser.
Safari im Alentejo.
Nachdem wir dort angekommen sind, hatten wir ein wenig Zeit um uns die Tiere in den kleineren Käfigen anzugucken. Um 12:30 hieß es dann Treffen zur Safari: Wir sind mit einer Art Zug, der aus einem Trecker mit Anhängern bestand, durch das große Freigehege gefahren. Dabei haben wir Zebras, verschiedene Antilopen, Gnus, Strauße und Giraffen gesehen. Tiger gab es auch, allerdings waren diese in einem extra Käfig, um zu vermeiden, dass sie die anderen Tiere fressen. Der Fahrer hat zu den einzelnen Tieren auch jeweils etwas erzählt.
Nach der Mittagspause hieß der nächste Programmpunkt "Rafting". Das erinnerte mehr an eine Wildwasserbahn, hat aber trotzdem super viel Spaß gemacht und wir hatten sogar genug Zeit, um zweimal mitzumachen.
Nachdem wir uns die Affen angeschaut haben, kam der Höhepunkt des Ausflugs: Die Lemurenfütterung. Dabei durften wir auf die Insel (also in den Käfig) der Lemuren und diese mit Obst füttern, dass wir von der Tierpflegerin bekommen haben. Die Tiere waren total zutraulich und sind sofort auf uns drauf geklettert.
Als letzte Station des Tages sind wir bei der Lagune St. Andre vorbei gefahren. Dort hatten wir leider nicht mehr so viel Zeit, konnten uns die Natur aber immerhin kurz angucken.
Lagune St. Andre.

Im Mai werde ich vermutlich - trotz Semesterendspurt - noch ein paar mehr Ausflüge machen und dann kann ich auch wieder öfter mal Blogposts schreiben. Insgesamt ist die Zeit bis Ende Juli, wo mein Flug nach Deutschland geht, auch schon ganz gut verplant.


Freitag, 7. April 2017

Porto

Gerrit und ich bei Trockenübungen fürs surfen.
Die letzten Wochen hatte ich ziemlich viel Besuch. Zuerst waren Papa und Gerrit hier und danach Thilo, ein Freund von der Uni. Da "nebenbei" das Semester im vollen Gange ist, habe ich auch relativ viel für die Uni zu tun. Die erste Prüfung ist schon geschrieben und sehr gut gelaufen, die nächste Prüfung kommt dann direkt nach Ostern. Insgesamt hatte ich also die letzten Wochen keine Langeweile.

Als Papa und Gerrit zu Besuch waren, waren wir noch ein paar Mal in der Stadt und einmal am Strand und surfen. Mit Thilo habe ich mir dann natürlich auch nochmal die Stadt angeguckt, weil er zum ersten Mal in Lissabon war.

Blick auf Porto.
Am Wochenende ging es dann nach Porto. Porto liegt in Nordportugal und ist die zweitgrößte Stadt. Eigentlich besteht die Stadt aus zwei Städten: Porto und Vila Nova de Gaia. Nachdem wir Freitags mittags nach dreieinhalb Stunden Busfahrt in Porto angekommen sind, haben wir zuerst die typische Francesinha gegessen. Das Gericht besteht aus Brot und gefühlt jede Sorte Fleich, die man sich vorstellen kann. Ich konnte Schweineschnitzel, Chouriço (eine Art portugiesische Salami) und Kochschinken identifizieren, aber ich glaube, es war noch mindestens eine andere Sorte drin. Das ganze Sandwich wird dann mit einer Biersoße übergossen und mit Käse überbacken. Typischerweise gibt es auch noch ein Spiegelei und Pommes dazu.

Livraria Lello.
Nachmittags haben wir uns dann die Stadt angeschaut, verschiedene Kirchen besichtigt und sind etwas am Douro, den Fluss an dessen Mündung die Stadt liegt, entlang gelaufen. Außerdem war ich in dem Buchladen Livraria Lello, dem schönsten Buchladen Europas und drittschönster der Welt. Außerdem soll er als Inspiration für die Treppen in Hogwarts gedient haben. Die Autorin von Harry Potter hat jahrelang in Porto gelebt.




Unser Hostel "Being Porto Hostel" hat sich als sehr gut herausgestellt und das Preis-Leistungsverhältnis war echt super.

Am nächsten Tag nach einem guten Frühstück im Hostel haben wir uns mit einem Freund von Thilos Eltern getroffen, auch wenn wir einige Schwierigkeiten hatten ihn zu finden. Wer ahnt denn, dass es in der selben Straße zwei Cafés mit dem selben Namen gibt?
Er wohnt schon sehr lange in Porto und hat uns im Auto mitgenommen. Dadurch hatten wir die Chance, auch einige etwas weiter außerhalb liegenden Orte zu sehen zu bekommen, wo wir sonst nie gewesen wären.

Thilo und ich bei der Portweinprobe.
Am Nachmittag haben wir dann in Vila Nova de Gaia eine Portweinprobe gemacht und einen Weinkeller besichtigt. Vila Nova de Gaia ist das Zentrum der Portweinproduktion. Es war interessant, mehr über die verschiedenen Portweine zu erfahren und wie diese hergestellt werden. Die Weine waren auch wirklich lecker, allerdings ist Portwein mit ca. 20% Alkohol auch nicht zu unterschätzen.

Am Sonntag sind wir morgens noch ein wenig durch die Stadt spaziert und gegen Mittag haben wir eine Bootsfahrt über den Douro gemacht. Dabei hatten wir so viel Glück, dass es ausnahmsweise mal trocken war. Insgesamt war das Wetter sehr schlecht. Nach einem weiteren Portwein ging es dann zurück nach Lissabon.

Blick auf Porto ohne Regenwolken.
Insgesamt hat mir Porto wirklich gut gefallen und die Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch Wert. Allerdings ist die Stadt sicherlich bei Sonnenschein noch deutlich schöner.

Die letzten eineinhalb Wochen, nachdem Thilo wieder weg war, hatte ich noch ein paar Sachen für die Uni nachzuholen, da ich mit den zwei Wochen Besuch nicht so viel geschafft habe. Deshalb gibt es davon auch nicht so sonderlich viel Spannendes zu berichten. Heute Abend kommt Moritz zu Besuch, allerdings habe ich nur noch Montag und Dienstag Uni und dann erstmal eine Woche Osterferien.

Freitag, 24. Februar 2017

Sommersemester

Die ersten zwei Wochen des neuen Semesters sind schon wieder vorbei und so langsam hat auch alles richtig angefangen.

Ich mache dieses Semester 4 Kurse und meine Bachelorarbeit. Mein Stundenplan ist ganz angenehm, auch wenn alles etwas ungleichmäßig verteilt ist. Montag, Dienstag und Donnerstag habe ich anstrengende Tage und Mittwochs nur eine Stunde. Freitags habe ich dann ganz frei.

Als verpflichtenden Kurse in diesem Semester habe ich Festkörperphysik und Kern- und Teilhchenphysik. Beides ist ziemlich interessant und besteht aus theoretischen Vorlesungen, Übungen und Versuchen im Labor. Gerade bei den Laborversuchen entspricht das Niveau hier aber eher dem in der Schule als an der Uni.
Außerdem mache ich noch einen Informatikkurs über Betriebssysteme. Dort kannte ich die Leute noch nicht, aber ich habe in der ersten Übung direkt ein paar nette Mädchen kennen gelernt, mit denen ich auch das Projekt (wir wissen noch nicht was, nur dass es eins gibt) zusammen bearbeite. Allerdings ist die Vorlesung zwar gut gemacht und interessant, aber gefühlt reden immer 150 von 200 Leuten und deswegen kann man den Professor kaum hören.
Der Physik-Masterkurs, den ich hier noch mache, ist dann das komplette Gegenteil: Dort sind wir 5 Studenten: noch ein anderer Deutscher, eine Holländerin und zwei Portugiesen. Der Kurs findet auch auf Englisch statt und die Inhalte werden auf unser Vorwissen und unsere Interessen angepasst.
Screenshot von meinem Programm für die Bachelorarbeit.

Zusätzlich zu den ganzen Kursen schreibe ich meine Bachelorarbeit. Dafür treffe ich regelmäßig meinen Betreuer um Fragen zu stellen und ansonsten schreibe ich im Moment an dem Programm, was die Berechnungen für mich ausführt. Von der Arbeit selbst habe ich noch nichts geschrieben, da ich ja auch noch überhaupt keine Ergebnisse habe. Dafür macht das Programm deutliche Fortschritte.
In dem Bild sieht man einen typischen Screenshot. Die blauen Punkte stellen Bakterien (oder andere Teilchen, die schwimmen können) dar. Links und Rechts gibt es Wände, die weißen Blöcke sind ebenfalls Wände. Wenn die Bakterien oben aus dem Bild heraus schwimmen, tauchen sie unten wieder auf (in der Fachsprache heißt das "Periodische Randbedingung"). Mein Ziel ist es, die Interaktion der Bakterien mit verschiedenen Wandformen (hier z.B. die weißen Rechtecke) zu untersuchen.
In der Praxis kann dies z.B. angewendet werden, um Oberflächen zu entwickeln, die Bakterien abstoßen, was in der Medizin wichtig sein könnte.

Außerhalb der Uni war ich am letzten Freitag in Belém und habe dort eine Stadtführung mitgemacht. Samstag habe ich nocheinmal den gleichen "Tanzmarathon" mitgemacht wie im letzten Semester und es war auch wieder sehr gut. Ansonsten war ich Montag ganz normal in der Tanzschule. In den ersten Stunden hatte ich gerade bei Bachata ein wenig Probleme, da ich dort noch nie wirklich einen Kurs mitgemacht habe, hier aber direkt in den zweiten eingestiegen bin. Aber das wird schon viel besser. Die Atmosphäre in der Tanzschule gefällt mir deutlich besser, was aber auch daran liegen könnte, dass der Altersdurchschnitt etwa 20 Jahre niedriger ist. Auch an allen anderen Tagen habe ich relativ viel Sport gemacht. Gestern habe ich im Fitnessstudio Yoga ausprobiert. Das ist viel anstrengender als es aussieht und heute habe ich Muskelkater in den Schultern. Heute Abend werde ich noch zum Zumba gehen.

Am Montag ist hier Karneval, was genau ich dort machen werde, steht noch nicht fest. Es gibt in einer Stadt in der Nähe eine sehr große Karnevalsveranstaltung, aber dort werde ich nicht hinfahren. Eigentlich bin ich gar kein großer Karnevalsfan, aber hier sind Montag und Dienstag Feiertage, was dann doch ganz gut ist.
Dienstag Mittag werde ich dann mal wieder mit Joana und Laura (meinen portugiesischen Mitbewohnerinnen) Sushi essen gehen.

Sonntag, 12. Februar 2017

Klausurenphase und Besuch aus Deutschland

Im Januar war ich eigentlich mehr oder weniger durchgängig mit Klausuren schreiben beschäftigt. Das war nicht so wirklich spannend, deswegen gab es auch keine Blogeinträge.

Blick in das größte Becken des Oceanário.
Direkt nach den Klausuren, die ich glücklicherweise auch alle bestanden habe (bei einer fehlt das Ergebnis noch, aber ich bin recht zuversichtlich), ist Lars zu Besuch gekommen. Neben dem ganzen "Standard-Sightseeing" waren wir bei einem mehr oder weniger illegalen Restaurant essen. Mehr oder weniger deswegen, weil es einerseits nicht öffentlich ist und einfach in einem Apartment, aber andererseits mehrere hundert Bewertungen auf der portugiesischen Restaurantbewertungswebsite hat. Damit ist das nicht so ganz unbekannt.
Am Samstag waren wir, auch wegen des schlechtem Wetters, im Oceanário. Das ist das größte Aquarium Europas und ich fand es auf jeden Fall sehr beeindruckend.

Ich auf einem Türmchen vom Penapalast.
Sonntag war das Wetter schon deutlich besser und wir sind nach Sintra gefahren. Dort haben wir ganz viel gewandert und auch den höchsten Berg des Sintragebirges bestiegen. Dieser Berg ist zwar nur 592m hoch, aber es war trotzdem recht steil und etwas anstrengend. Nach der Bergbesteigung ging es weiter zum nächsten Berg, auf dem der Palácio Nacional da Pena steht. Dieser Palast, der mit seinen vielen bunten Türmchen ein wenig an Disney und Prinzessinen erinnert, war durchaus einen Besuch Wert. Übrigens ist er von einem deutschen Architekten gebaut worden und auch die Familie von König Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha, die dort wohnte, hatte deutsche Wurzeln.
Abends waren wir dann schön essen in einem guten italienischen Restaurant, dass ich allerdings auch mit meinen Mitbewohnerinnen recht regelmäßig besuche.
Blick vom Penapalast auf die Burg in Sintra.
Am Montag wurde das Wetter deutlich besser und wir sind bei 15°C und strahlendem Sonnenschein surfen gegangen. Auch wenn ich insgesamt noch nicht so oft surfen war (ungefähr 6 Mal) merke ich langsam deutliche Fortschritte und das Aufstehen auf dem Surfbrett fällt mir viel leichter. Außerdem bin ich danach nicht mehr so k.o., dass ich am liebsten sofort schlafen gehen würde. Surfen finde ich nämlich deutlich anstrengender als es aussieht.



Kletterhalle.
Nachdem Lars am Dienstag abgereist war, bin ich am Mittwoch Nachmittag klettern gegangen. Genau genommen war ich Bouldern in einer Halle hier. Ich kannte das bis vor ungefähr einem Jahr auch nicht, bis ich jemanden kennengelernt habe, der das als Hobby macht und hatte es selber auch noch nie gemacht. Bouldern ist klettern an einer Kletterwand, aber ohne Sicherung. Man klettert nur ungefähr 3m hoch und auf dem Boden befinden sich dicke Matten, auf die man dann runterfällt. Da das ganze trotzdem nicht ganz ungefährlich ist, sind wir damit angefangen, das runterfallen zu üben. Dann ging es los auf die richtigen "Touren": Man verwendet immer nur Griffe einer Farbe und die unterschiedlichen Farben haben verschiedene Schwierigkeitsgerade. Bei mir hat das erstaunlich gut funktioniert und es hat auf jeden Fall viel Spaß gemacht.

Joana und ich mit Pastél de Nata-Cocktail.
Ansonsten habe ich ein bisschen an meiner Bachelorarbeit gearbeitet und am Samstag bin ich mit Joana, meiner portugiesischen Mitbewohnerin, in einen englischen Pub gegangen. Der war total gemütlich eingerichtet und unser Cocktail war auch sehr gut. Insgesamt ein gemütlicher und schöner Abend.

Morgen geht dann das neue Semester wieder los. Ich bin auf jeden Fall gespannt, auch wenn es sicherlich viel zu tun geben wird. In einem Fach weiß ich schon, dass ich pro Woche zwei Tests habe und momentan plane ich noch drei weitere Fächer zu belegen. Trotzdem passiert jetzt wieder mehr, da ich nicht nur am Klausurenschreiben bin und ich werde auch wieder öfter Einträge schreiben.

Samstag, 17. Dezember 2016

Roadtrip

Buddha-Eden Garden.
Letzte Woche habe ich von Donnerstag bis Sonntag mit einer Freundin einen Roadtrip gemacht. Wir haben hier in Lissabon ein Auto gemietet und sind damit dann durch Zentralportugal gefahren. Dabei haben wir viele schöne Ecken gesehen.

Zuerst sind wir zum Buddha-Eden Garten in der Nähe von Óbidos gefahren. Dieser Park ist der größte orientalische Garten in Europa. Danach ging es dann weiter nach Peniche, wo wir eine Mittagspause am Strand eingelegt haben und an der Steilküste entlanggelaufen sind. Von dort aus ging es weiter nach Óbidos, was ein super gemütlicher, schöner Ort ist, der von der Burg und einem mittelalterlichen Flair dominiert wird. Dort haben wir "Vila Natal", ein Weihnachtsdorf, angeschaut. Zum Schlafen sind wir dann nach Fátima gefahren.

Grutas de Moedas bei Fátima.
Wal im Museum.
Am zweiten Tag haben wir morgens die "Grutas de Moedas", eine Tropfsteinhöhle besichtigt. Dort sind wir mit dem Shuttleservice unseres Hotels hingefahren, der sich als ein planwagenartiger Jeep herausgestellt hat. Da im Moment doch eher Nebensaison ist, hatten wir die Führung mit 4 Leuten, aber es war wirklich gut. Den Rest des Tages haben wir uns Fátima angeschaut, einen berühmten Wallfahrtsort. Hier gab es eine vor ungefähr 100 Jahren eine Marienerscheinung (und sonst gibt es in diesem Ort auch nichts). Die Anlage ist riesig und als wir da waren, war es ziemlich leer. Es ist schwer vorstellbar, dass es dort wirklich voll ist. In die große Kirche passen z.B. 5000 Leute und den Vorplatz sieht man auf dem Bild. Danach sind wir noch den Kreuzweg entlanggegangen, der einen Hügel hinaufführt und schön gestaltet ist.

Nachdem wir noch eine Nacht in Fátima geschlafen hatte, sind wir am nächsten Tag nach Coimbra gefahren. Dort haben wir ein Naturwissenschaftsmuseum besichtigt, die verschiedenen Parks und uns die Stadt generell angeschaut.

Gondel in Aveiro.
Am letzten Tag ging es dann über Aveiro zurück nach Lissabon. Aveiro gilt als das Venedig Portugals und ist auch echt schön. Dazu kam, dass wir noch besseres Wetter hatten als die Tag vorher. Es waren deutlich über 20Grad und strahlender Sonnenschein, so dass es angenehm war im T-Shirt durch die Stadt zu laufen.

Ansonsten habe ich im Moment ziemlich viel für Uni zu tun und nächste Woche geht es dann ja auch schon wieder nach Deutschland.


Vila Natal in Óbidos.

Wallfahrtstätte in Fátima.