Die ersten zwei Wochen des neuen Semesters sind schon wieder vorbei und so langsam hat auch alles richtig angefangen.
Ich mache dieses Semester 4 Kurse und meine Bachelorarbeit. Mein Stundenplan ist ganz angenehm, auch wenn alles etwas ungleichmäßig verteilt ist. Montag, Dienstag und Donnerstag habe ich anstrengende Tage und Mittwochs nur eine Stunde. Freitags habe ich dann ganz frei.
Als verpflichtenden Kurse in diesem Semester habe ich Festkörperphysik und Kern- und Teilhchenphysik. Beides ist ziemlich interessant und besteht aus theoretischen Vorlesungen, Übungen und Versuchen im Labor. Gerade bei den Laborversuchen entspricht das Niveau hier aber eher dem in der Schule als an der Uni.
Außerdem mache ich noch einen Informatikkurs über Betriebssysteme. Dort kannte ich die Leute noch nicht, aber ich habe in der ersten Übung direkt ein paar nette Mädchen kennen gelernt, mit denen ich auch das Projekt (wir wissen noch nicht was, nur dass es eins gibt) zusammen bearbeite. Allerdings ist die Vorlesung zwar gut gemacht und interessant, aber gefühlt reden immer 150 von 200 Leuten und deswegen kann man den Professor kaum hören.
Der Physik-Masterkurs, den ich hier noch mache, ist dann das komplette Gegenteil: Dort sind wir 5 Studenten: noch ein anderer Deutscher, eine Holländerin und zwei Portugiesen. Der Kurs findet auch auf Englisch statt und die Inhalte werden auf unser Vorwissen und unsere Interessen angepasst.
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Screenshot von meinem Programm für die Bachelorarbeit. |
Zusätzlich zu den ganzen Kursen schreibe ich meine Bachelorarbeit. Dafür treffe ich regelmäßig meinen Betreuer um Fragen zu stellen und ansonsten schreibe ich im Moment an dem Programm, was die Berechnungen für mich ausführt. Von der Arbeit selbst habe ich noch nichts geschrieben, da ich ja auch noch überhaupt keine Ergebnisse habe. Dafür macht das Programm deutliche Fortschritte.
In dem Bild sieht man einen typischen Screenshot. Die blauen Punkte stellen Bakterien (oder andere Teilchen, die schwimmen können) dar. Links und Rechts gibt es Wände, die weißen Blöcke sind ebenfalls Wände. Wenn die Bakterien oben aus dem Bild heraus schwimmen, tauchen sie unten wieder auf (in der Fachsprache heißt das "Periodische Randbedingung"). Mein Ziel ist es, die Interaktion der Bakterien mit verschiedenen Wandformen (hier z.B. die weißen Rechtecke) zu untersuchen.
In der Praxis kann dies z.B. angewendet werden, um Oberflächen zu entwickeln, die Bakterien abstoßen, was in der Medizin wichtig sein könnte.
Außerhalb der Uni war ich am letzten Freitag in Belém und habe dort eine Stadtführung mitgemacht. Samstag habe ich nocheinmal den gleichen "Tanzmarathon" mitgemacht wie im letzten Semester und es war auch wieder sehr gut. Ansonsten war ich Montag ganz normal in der Tanzschule. In den ersten Stunden hatte ich gerade bei Bachata ein wenig Probleme, da ich dort noch nie wirklich einen Kurs mitgemacht habe, hier aber direkt in den zweiten eingestiegen bin. Aber das wird schon viel besser. Die Atmosphäre in der Tanzschule gefällt mir deutlich besser, was aber auch daran liegen könnte, dass der Altersdurchschnitt etwa 20 Jahre niedriger ist. Auch an allen anderen Tagen habe ich relativ viel Sport gemacht. Gestern habe ich im Fitnessstudio Yoga ausprobiert. Das ist viel anstrengender als es aussieht und heute habe ich Muskelkater in den Schultern. Heute Abend werde ich noch zum Zumba gehen.
Am Montag ist hier Karneval, was genau ich dort machen werde, steht noch nicht fest. Es gibt in einer Stadt in der Nähe eine sehr große Karnevalsveranstaltung, aber dort werde ich nicht hinfahren. Eigentlich bin ich gar kein großer Karnevalsfan, aber hier sind Montag und Dienstag Feiertage, was dann doch ganz gut ist.
Dienstag Mittag werde ich dann mal wieder mit Joana und Laura (meinen portugiesischen Mitbewohnerinnen) Sushi essen gehen.